Silvester

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe

Ein neues Jahr liegt vor uns. Das alte liegt uns noch schwer im Magen. Was wird uns erwarten? Was wird uns an neuen Herausforderungen zugemutet? Über welche schönen Überraschungen werden wir uns freuen können?

Über allen Ungewissheiten wird ein Zitat aus der Bibel als Jahresmotto für 2024 gesetzt. Es geht darin um unsere Haltung, mit der wir durch das neue Jahr gehen: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. 

Diese Worte richten sich ursprünglich an eine Gruppe von Christen in der Stadt Korinth. Bei denen ging alles drunter und drüber. Alle zwischenmenschlichen Dissonanzen, die man sich vorstellen kann, bekam man in dieser Gemeinschaft zu spüren. Unter einem beeindruckend frommen Deckmantel wurde gehauen und gestochen. Es wurde viel über die Liebe gesprochen, aber die Taten und Umgangsformen waren lieblos.

Deshalb wird ihnen im gleichen Brief das ABC der Liebe erklärt: „Die Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid, sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet.“

Alles klar?

Am besten lassen wir einmal Kinder erklären, was Liebe ist:

„Als meine Oma Arthritis bekam konnte sie sich nicht mehr bücken um
ihre Fußnägel zu lackieren. Mein Opa macht es jetzt immer, sogar als auch er Arthritis in seinen Händen bekam. Das ist Liebe. (Rebecca 8 Jahre)

„Liebe ist, wenn du mit jemandem zum Essen ausgehst und du die meisten deiner Pommes Frites hergibst, ohne dass sie dir welche von ihren geben muss.“ (Lea, 6 Jahre)

Wenn dich jemand liebt, sagen sie deinen Namen anders. Du weißt, dein Name ist in ihrem Mund gut aufgehoben.
(Billy, 4 Jahre)

Herzerwärmend, wie die Kinder die Liebe so charmant beschreiben, oder?

Lauschen wir nun einem fiktiven Gespräch mit Gott. Das wird das Porträt der Liebe noch weiter schärfen:

„Gott sagt: „Liebe alles!“

„Alles? Die Mücken? Die Schneeschauer im April? Die Montagsträgheit? Und was ist mit den unfreundlichen Busfahrern?“

„Die auch“

„Aber das stimmt doch gar nicht. Ich liebe sie nicht. Sie nerven mich!“

„Es stimmt dann nicht, wenn du dein Gefühl bestimmen lässt. Aber lieben ist mehr als ein Gefühl. Es ist eine Haltung.“

„Das klingt gewollt“

„Ist es ja auch. Du kannst dich entscheiden, wie du unangenehmen Dingen begegnest. Du kannst sie hassen oder ignorieren oder verachten oder betrauern. Oder du liebst sie. Lieben ist das schönere Gefühl.“

„Entschuldige bitte, aber das ist verrückt!“

„Stimmt. Es verrückt die Gewichte. Es verändert die Mächte. Es befreit dich.“

„Aber es verändert nicht die Realität. Ein unfreundlicher Busfahrer wird nicht freundlicher.“

Vielleicht doch“

„Und wenn nicht?“

„Dann bist immerhin du freundlicher“

„Aber was ist mit Liebeskummer? Der wird nicht auf einmal schön. Und der Tod, er kommt dennoch, wann er will.“

„Aber du entscheidest, wie du ihm begegnest. Wenn du liebst, sagst du: „Tut mir leid, ich spiele nicht mit. Ich akzeptiere, dass es Mücken, Schmerz und Langeweile gibt. Aber sie werden nicht das letzte Wort haben. Ich widerspreche. Und mein Widerspruch ist die Liebe. Weil die Liebe immer größer ist. Sie hört nie auf, auch da nicht, wo der Tod ein Ende setzt.

Du kannst ihn nicht verhindern, aber dass er dich auffrisst und dass der Schmerz dich auffrisst und die Wut und alles das, das kannst du verhindern. Die Liebe ist ein riesengroßes Trotzdem.

Sie wird vielleicht den Tod nicht verändern, aber dich.

Sie ist das einzige Mittel, das Schwache mächtig macht.

Die Liebe fordert nicht – sie gibt. Sie macht dich stark. Sie ist dein Schutz, dein Schild, dein fester Boden.“

„Wieso bist du dir da so sicher?“

„Weil ich weiß, wovon ich rede. Ich habe sie schließlich erfunden.“

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes und von dieser Liebe geprägtes Jahr 2024!

Pastor Wolfgang Klimm

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