Ostern ist eine Hoffnungsgeschichte mitten in einer Welt, in der Menschen einander das Leben schwer machen und so manche Ungerechtigkeit enorme Zumutungen beschert.
Lassen Sie mich deshalb eine Geschichte erzählen, die sich in der U-Bahn in New York ereignet hat. Die von einem Menschen erzählt, der das tödliche „Wie Du mir so ich Dir“ durchbricht: Der junge Sozialarbeiter Julio Diaz war auf dem Heimweg. Wie an fast jedem Werktag stieg er eine Haltestelle vorher aus, um in seinem Lieblings Restaurant einen Happen zu essen. Plötzlich wurde er von einem jungen Mann mit einem Messer bedroht und sollte ihm seinen Geldbeutel geben. Der junge Mann griff sich das Geld und wollte weglaufen, als Julio plötzlich etwas Unerwartetes tat. „Hey warte mal“, rief er. „Wenn du noch den ganzen Abend Leute ausrauben willst, könntest du vielleicht auch meine Jacke mitnehmen, um dich warm zu halten.“ Der Räuber sah Julio ungläubig an. „Warum tust du das?“ „Wenn du für ein paar Euro deine Freiheit riskieren willst“, sagte Julio, „denke ich, dass du das Geld wirklich brauchst. Das Einzige, was ich wollte, war, eine Kleinigkeit zu essen. Wenn du übrigens auch was willst…du bist mehr als willkommen.“ Und so geschah es. Kurz darauf saßen Julio und der Räuber einander in Julios Lieblingsrestaurant gegenüber. Als sie mit dem Essen fertig waren, kam die Rechnung. Das einzige Problem: Julio hatte kein Portemonnaie mehr. „Hör mal“, sagte er zum Räuber, „ich glaube, dass du das hier bezahlen musst, denn du hast mein Geld. Aber wenn du mir mein Portemonnaie zurückgibst, lade ich dich gerne ein.“ Der junge Mann überreichte ihm das Portemonnaie, woraufhin Julio die Rechnung bezahlte. Anschließend gab er seinem Gegenüber zwanzig Euro. Die kleine Zuwendung war allerdings an eine Bedingung geknüpft: dass der Junge ihm dann auch das Messer überlasse.
Als Julio ein paar Wochen später von einem Journalisten gefragt wurde, warum er seinen Räuber zum Essen eingeladen habe, brauchte er nicht lange nachzudenken: „Wenn du Menschen gut behandelst, kannst du nur hoffen, dass sie dich auch gut behandeln. Einfacher wird es nicht in dieser komplizierten Welt.“
Ich wünsche Ihnen gesegnete und hoffnungsvolle Ostertage!
Wolfgang Klimm
(Seelsorger und Theologischer Referent der ELIM Diakonie)
¹ Bregman, R.: Im Grunde gut, Hamburg 20205, S. 353f.
Unser Seelsorger steht allen Bewohnerinnen und Bewohnern, den Angehörigen und Mitarbeitenden unabhängig von ihrer Konfession oder ihrer weltanschaulichen Prägung als Begleiter und Gesprächspartner zur Verfügung.
Nehmen Sie gerne Kontakt auf,
wenn Sie z. B.
Sie sind herzlich zu den regelmäßig stattfindenden Andachten eingeladen.
Kontakt und Terminvereinbarung
mit Pastor Wolfgang Klimm
Telefon: 040 55425-371
E-Mail: klimm@elim-diakonie.de
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen